Designing for User Experiences (DUX)
Leitfrage: Wofür konzipieren und entwickeln wir etwas? Wie sieht es aus, wie fühlt es sich an und wie soll es funktionieren?
Im Handlungsfeld Designing for User Experiences befassen sich Medieninformatiker*innen mit der Ausgestaltung digitaler Anwendungen und ggf. deren Einbettung in digitale Ökosysteme von Unternehmen oder Institutionen, deren Nutzung dann in spezifische Erlebnisse von Benuzter*innen mündet. Die Ausgestaltung umfasst die Analyse relevanter Nutzungskontexte, die Durchführung von Benutzerforschung, das konzeptionelle Design digitaler Anwendungen und die Entwicklung von Interaktionskonzepten für die zu adressierenden Nutzergruppen, die Erstellung von Prototypen und Wireframes, sowie die enge Zusammenarbeit mit Entwickler*innen. Das Ziel ist es funktionale, ästhetische, inklusive und nachhaltige Nutzungserlebnisse und -schnittstellen zu schaffen. Dabei werden verschiedene Methoden, Prinzipien und Techniken aus Design, Mensch-Computer-Interaktion und Design Thinking angewandt. Formative, entwicklungsbegleitende und summative Evaluationen sowie kontinuierliche Anpassungen gewährleisten, dass die Lösungen den Bedürfnissen und den Erfordernissen der Benutzer*innen langfristig entsprechen. Der Fokus liegt darauf, zielgerichtet eine effektive, effiziente, zugängliche und positiv erlebte Interaktion zwischen Benutzer*innen und digitalen Produkten zu schaffen.
Weitere Aktivitäten der Absolvent*innen in diesem Handlungsfeld werden beispielsweise sein:
- Konzeption, Durchführung und Auswertung von Interviews, Umfragen oder anderen Verfahren der Benutzer*innenforschung, um die Bedürfnisse, Erfordernisse und Erwartungen der Zielgruppe zu verstehen.
- Spezifizieren und konsolidieren der funktionalen und nonfuktionalen Anforderungen sowie das Ableiten von (multimodalen und multicodalen) Interaktionskonzeptionen und konzeptionellen Designansätzen aus dem umfassenden Verständnis der zu adressierenden Nutzer*innengruppen, ihrer Nutzungskontexte und der relevanten Anforderungen.
- Konzeption und Entwicklung von ästhetisch ansprechenden und funktionalen Nutzungsschnittstellen unter Verwendung handlungs- und kognitionspsychologischer Konzepte sowie grundlegender Designprinzipien wie etwa Gestaltungsprinzipien, Farbtheorie und Typografie.
- Erstellung von Prototypen, um Ideen schnell zu repräsentieren/ visualisieren und evaluieren zu können, bevor sie in die Entwicklung übergehen. Medieninformatiker*innen verwenden oft Tools für das Prototyping, um Interaktionen und Benutzungsschnittstelle zu demonstrieren.
- Enge Zusammenarbeit mit Softwareentwickler*innen, um sicherzustellen, dass Nutzungsschnittstellen technisch umsetzbar sind und eine nahtlose Integration in die Anwendung möglich ist.
- Durchführung von Analysen zur Gebrauchstauglichkeit von Anwendungen. Dies beinhaltet oft die Bewertung von Benutzungschnittstellen, Interaktionsflüssen und der allgemeinen Benutzer*innenerfahrung.
- Durchführung von Evaluationen, oftmals in Form von Tests mit tatsächlichen Benutzer*innen, um die Wirksamkeit des (Interaktions-) Designs zu überprüfen. Dies beinhaltet oft das Sammeln von Feedback und das Identifizieren von Elementen, Bereichen und Interaktionen, die (i.d.R.) iterativ verbessert werden können.
- Analyse von Gestaltungskontexten und Erstellung von Design-Dokumentationen oder Leitfäden, die für Entwickler*innen, Stakeholder und andere Teammitglieder verständlich sind. Dies kann Designentscheidungen, Interaktionsmuster, Farbreihen und andere relevante Informationen umfassen.
- Entwicklung von Interaktionskonzepten, die auf den spezifischen Kontext, Erfahrungen, Fähigkeiten, Erwartungen und Bedürfnisse der Benutzer*innen abgestimmt sind.
Anforderungen und Bedarfe
- Verstehen, wie menschliche Wahrnehmung, Denken und Handeln, Kommunikation und Interaktion funktioniert.
- Kennen Methoden und Techniken, mit deren Hilfe das Verhalten, die Bedürfnisse, Erfordernisse und die Erwartungen der BenutzerInnen verstanden, erfasst und nutzbar gemacht werden können und können diese anwenden.
- Können Nutzungs- und Unternehmenskontexte analysieren und deren Auswirkungen auf Medienwahl und -ausgestaltung erörtern.
Konzepte
- Haben ein ausgeprägtes konzeptionelles Denkvermögen entwickelt, um komplexe Probleme zu analysieren, innovative Lösungsansätze zu konzipieren und diese in verständliche und erfahrbare Konzepte zu überführen.
- Können multimodale/ multicodale Interaktionskonzepte unter Berücksichtigung von Benutzercharakteristika, zu adressierenden Nutzungskontexten, ggf. regulatorischer Rahmenbedingungen (z.B. Accessibility), Designzielsetzungen etc. erarbeiten.
- Kennen Grundlagen des Interaktionsdesigns wie Modellierung von Handlungs- und Interaktionsflüssen, Erstellung von Wireframes und Prototypen, etc. und können diese in konkreten Projekten anwenden.
- Können angemessene Informationsarchitekturen entwicklen, evaluieren, iterieren und optimieren.
Gestaltung
- Haben ein gutes Verständnis für visuelles Design: Farbe, Typografie, Layout, visuelle Hierarchisierung, Designsysteme etc.
- Können visuelle Darstellung und Präsentation komplexer Daten und Informationen für verschiedene Zielgruppen konzipieren und erstellen.
- Verfügen über Kenntnisse in der Gestaltung und Umsetzung barrierefreier, inklusiver und zugänglicher Interaktionen, Systeme und Medienprodukte.
- Verstehen narrative Strukturen und können diese in unterschiedlichen Medien und Kontexten zum Storytelling einsetzen.